2018 jährt sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, in dessen Verlauf schätzungsweise 17 Millionen Menschen ihr Leben verloren. In seinem Stück „The Head and the Load“ gibt der aus Südafrika stammende Regisseur William Kentridge den über zwei Millionen Menschen vom afrikanischen Kontinent Gesicht und Stimme, die von den Kolonialmächten gezwungen wurden, in diesen europäischen Krieg zu ziehen. Auf einer fünfzig Meter breiten Bühne in der Duisburger Kraftzentrale läßt er einen Teil der afrikanischen und europäischen Geschichte lebendig werden, der bisher kaum erforscht und bekannt ist. Kentridge „verbindet eine Neukomposition von Philip Miller, die New Yorker Orchesterformation The Knights, ein internationales Ensemble von Performer*innen, Tänzer*innen und Sänger*innen, einen Chor mechanischer Grammophone, sich überschneidende Filmprojektionen und Schattenspiel zu einer gigantischen Prozession, die jeder Genrezuweisung widerstrebt und die in einem traditionellen Theaterraum nicht gezeigt werden könnte“ (Pressetext der Ruhrtriennale).
Endlich hat die Spielzeit unter der Intendantin Stefanie Carp begonnen, und das so fulminant, überzeugend und inhaltlich beeindruckend wie schon lange nicht mehr. Hoffentlich trägt dieser großartige Auftakt dazu bei, dass die absurden Vorwürfe gegen die neue Intendantin endlich verstummen und dass die peinlichen Versuche, eine wochenlange Kampagne ohne inhaltliche Substanz am Laufen zu halten, eingestellt werden.
Pingback: Ein chinesischer Friedhof an der Somme | La douce France
Pingback: Ein chinesischer Friedhof an der Somme | michaelkneffelblog