MACK – Apollo in meinem Atelier, Heinz Mack im Museum Küppersmühle

Raum für Apollo © Michael Kneffel

„Ein Raum für Apollo“ von Heinz Mack © Michael Kneffel

Wer kräftige Farben und schöne Formen liebt, sollte diese Ausstellung nicht verpassen. Das Museum Küppersmühle in Duisburg stellt ab morgen Werke des ZERO-Künstlers Heinz Mack aus, die ganz überwiegend bisher noch nicht in Museen gezeigt wurden. Den Schwerpunkt bilden Macks großformatige, farbintensive Gemälde. Besonders beeindruckend ist der von ihm eigens für diese Schau gestaltete Farbraum, „Ein Raum für Apollo“.

 © Michael Kneffel

Pressekonferenz mit Eva Müller-Remmert, Heinz Mack und Walter Smerling © Michael Kneffel

Heute Vormittag wurde die Ausstellung von Museumsdirektor Walter Smerling und der Kuratorin Eva Müller-Remmert zusammen mit dem Künstler der Presse vorgestellt, und ich hatte das besondere Vergnügen, einen 84Jährigen kennen zu lernen, dessen Energie und Schaffensdrang ungebrochen zu sein scheint und der engagiert Positionen vertritt, die ganz explizit nicht im Mainstream der Kunstszene mitschwimmen sollen. Schönheit ist für ihn immer noch ein wichtiges Ideal, auch wenn dieser Begriff in den aktuellen Diskursen über Kunst keinen Platz mehr besitzt.

Heinz Mack kämpferisch © Michael Kneffel

Heinz Mack kämpferisch © Michael Kneffel

Neben 17 in ihrer Farbigkeit leuchtenden Gemälden präsentiert das Museum Macks Skulturengruppe „Die große Familie“  von 1997, neuere kinetische Objekte, Schlüsselwerke aus der ZERO-Zeit, utopische Entwürfe und Modelle für Innen- und Außenräume sowie das 2013 restaurierte „Große Licht-Prisma“ von 1983. Ein hochinteressanter Überblick über das Schaffen eines bemerkenswerten Künstlers.

Heinz Mack im Museum Küppersmühle 2015 © Michael Kneffel

Heinz Mack im Museum Küppersmühle 2015 © Michael Kneffel

(Gelegentlich veröffentlicht WordPress unter meinen Beiträgen Werbung, manchmal ziemlich seltsame. Ich habe darauf keinen Einfluss.)

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Ausstellungseröffnung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Schon vor Monaten haben die Medien ein Gedenkfeuerwerk gezündet. Seit gestern präsentieren auch das LVR-Industriemuseum und das Ruhr Museum in der ehemaligen Mischanlage der Essener Kokerei Zollverein ihre gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „1914  Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“. Wie bei der im Ruhrgebiet unvergessenen Ausstellung „Sonne, Mond und Sterne“ werden die Besucher durch die 150 Meter lange Standseilbahn vom vorgelagerten Wiegeturm aus auf die oberste Ebene der Mischanlage transportiert. Von dort geht es abwärts durch die drei großen Themenbereiche: Vorabend des Krieges, Krieg und Nachkriegszeit. Im Rahmen einer Pressevorbesichtigung und der abendlichen Eröffnungsveranstaltung hatte ich gleich zwei Mal an einem Tag die Möglichkeit, die Ausstellung zu durchlaufen und Fotos zu machen. Aber auch diese beiden Durchgänge haben längst nicht ausgereicht, alle 2500 Exponate zu betrachten und alle Unterthemen aufzunehmen.

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

Utopien, Aufbruchstimmung, Wohlstand und Fortschritt, neue Verkehrsmittel, die Gesellschaft des Kaiserreichs mit ihren neuen Konsum- und Freizeitmöglichkeiten werden für die Vorkriegszeit ebenso beleuchtet wie die weltweiten Verflechtungen der großen Konzerne und Kartelle, Kunst und Wissenschaft im Industrieraum und die erstarkende Arbeiterbewegung.

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

Auf  der spektakulären mittleren Bunkerebene geht es um das Ruhrgebiet als Waffenschmiede des Deutschen Reiches, um die die Industrialisierung des Krieges, die Fronterfahrungen von Soldaten, aber auch um Propaganda, Kriegsverbrechen und Heldenverehrung. Auf der untersten Ebene werden die Kriegsfolgen und Nachkriegswirren dargestellt, die Revolution, der Ruhrkampf. Es folgt ein buntes Panorama der Zwischenkriegszeit an Rhein und Ruhr.

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

Die sehr komplexe Ausstellung bietet dem Besucher eine enorme Fülle an Themen und Details. Entsprechend stark fordert sie aber auch seine Aufnahmefähigkeit. Zum Glück gibt es einen hervorragenden Katalog, der mir sehr geholfen hat, den Überblick zu wahren und die Zusammenhänge zu verstehen.

Verabschiedet werden die Besucher von großformatigen Fotos, auf denen sich die Gewalt und Zerstörung im Nationalsozialismus und im 2. Weltkrieg ankündigen.

Ausstellung "1914 Mitten in Europa - Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg" © Michael Kneffel

Ausstellung „1914 Mitten in Europa – Die Rhein-Ruhrregion und der Erste Weltkrieg“ © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang – Der Meister war anwesend.

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Tobia Bezzola und Karl Lagerfeld © Michael Kneffel

Tobia Bezzola und Karl Lagerfeld © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Karl Lagerfeld im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Pariser Glanz in Essen – Eröffnung der Ausstellung „Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Fokwang. Der Meister wird anwesend sein.

Heute Abend wird Pariser Glanz auf Essen fallen, wenn im Museum Folkwang die Ausstellung „Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ eröffnet werden wird. Der Meister wird anwesend sein. Für die Presse waren die Ausstellungsräume bereits am Nachmittag kurz geöffnet.

in wenigen Stunden kommt der Meister selbst © Michael Kneffel

in wenigen Stunden kommt der Meister selbst © Michael Kneffel

letzte Beschriftungskärtchen werden ausgerichte © Michael Kneffel

letzte Beschriftungskärtchen werden ausgerichtet © Michael Kneffel

jedes Fotos wird einzeln abfotografiert © Michael Kneffel

jedes Fotos wird einzeln abfotografiert © Michael Kneffel

...und auf rasanten Kamerafahrten gefilmt © Michael Kneffel

…und auf rasanten Kamerafahrten gefilmt © Michael Kneffel

und natürlich werden auch die Tischtücher noch mal gebügelt © Michael Kneffel

und natürlich werden auch die Tischtücher noch mal gebügelt © Michael Kneffel

"Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze" im Museum Folkwang © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang © Michael Kneffel

"Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze" im Museum Folkwang © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang © Michael Kneffel

"Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze" im Museum Folkwang © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang © Michael Kneffel

"Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze" im Museum Folkwang © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang © Michael Kneffel

"Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze" im Museum Folkwang © Michael Kneffel

„Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze“ im Museum Folkwang © Michael Kneffel

Louvre Lens – edles Kunstschaufenster in Frankreichs Norden

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Louvre Lens © Michael Kneffel

Wem der Pariser Louvre, das größte Museum der Welt, mit seinen 300.000 Exponaten auf 60.000 qm, seinen 17 Abteilungen auf vier Etagen und seinen scheinbar unzähligen Räumen und Gängen so viel Respekt einflößt, dass er bisher lieber draußen geblieben ist, kann sich dessen Kunstschätzen seit fast einem Jahr in der neuen Außenstelle im nordfranzösischen Lens komfortabel annähern.

Zwar ist auch das neue Museum mit 28.000 qm nicht gerade ein Winzling, allerdings werden in seiner Dauerausstellung, die einen großen Teil dieser Ausstellungfläche einnimmt, gerade einmal 205 Meisterwerke aus 5 Jahrtausenden präsentiert. Alles ist luftig, hell, geräumig und leicht überschaubar. Bei unserem Besuch in der letzten Woche haben wir uns dort auf Anhieb wohl gefühlt.

Louvre Lens © Michael Kneffel

Louvre Lens © Michael Kneffel

Die riesige rundum verglaste Eingangshalle besticht durch ihre Helligkeit und die Aussicht in den umgebenden  20 Hektar großen Park. Das Gebäude für die Dauerausstellung dagegen ist völlig fensterlos, bekommt aber durch Oberlichter viel Licht und vermittelt durch Wände, die mit einer matten, leicht reflektierenden Aluminiumfolie beschichtet sind, ein Gefühl von  Weite.

Wie das Kunstmagazin „art“ den Louvre-Direktor Henri Loyrette im Dezember letzten Jahres zitierte, soll der Museumsableger  „den Pariser Louvre weder ersetzen noch komplementieren, sondern vorstellen“. Und in der Tat wirkte auf uns das neue Museum wie  ein edel gestaltetes Schaufenster, in dem sorgsam verlesene Kulturhäppchen Appetit auf mehr machen.

Louvre Lens © Michael Kneffel

Louvre Lens © Michael Kneffel

Nun wären 150 Millionen Baukosten allein für ein attraktives Schaufenster, das neue Besucher in das Pariser Stammhaus locken sollen, kaum vertretbar. Die Planer und Macher des Museums verfolgen erklärtermaßen aber auch die Absicht, einer armen und strukturschwachen Region – Lens gilt als die drittärmste Stadt des Landes – durch eine große Kultureinrichtung mit internationaler Ausstrahlung neues Leben einzuhauchen. Bilbao und das Ruhrgebiet gelten als Vorbild.

Nach den bisher veröffentlichten Zahlen dürften die für das Eröffnungsjahr erhofften 700.000 Besucher bis zum Jahresende erreicht werden. Während unseres Besuchs sind uns die vielen Familien aufgefallen, deren Kinder sich mit offenkundigem Interesse die Exponate ansahen. Auffallend war auch, dass die Fahrzeuge auf dem großen Parkplatz, den sich das Museum mit dem Fußballstadion teilt, überwiegend Kennzeichen aus der Region trugen.

Louvre Lens © Michael Kneffel

Louvre Lens © Michael Kneffel

Welche Anziehungskraft das Museum tatsächlich entfalten kann, wird sich allerdings erst nach Ablauf des ersten Jahres zeigen, wenn der Besuch nicht mehr kostenlos sein wird.

Und ob der Louvre in Lens jemals mehr als ein Schaufenster für das Stammhaus sein wird und ein eigenes Profil entwickeln kann, werden vor allem die Wechselausstellungen erweisen müssen. Unser Besuch fiel leider in einen Zeitraum, in dem keine temporären Ausstellungen gezeigt wurden. Erst im Dezember werden neue Präsentationen folgen. Ein guter Grund, auf einer der nächsten Fahrten nach Paris oder in andere Regionen des Landes erneut für einige Stunden im hohen Norden Station zu machen.

Louvre Lens © Michael Kneffel

Louvre Lens © Michael Kneffel