
Wandbild eines unbekannten Künstlers von Jean Gabin und Jean-Paul Belmondo in Villerville (Normandie), wo die beiden 1962 zusammen den Film „Un singe en hiver“ („Ein Affe im Winter“) drehten – © Michael Kneffel
Wandbild eines unbekannten Künstlers von Jean Gabin und Jean-Paul Belmondo in Villerville (Normandie), wo die beiden 1962 zusammen den Film „Un singe en hiver“ („Ein Affe im Winter“) drehten – © Michael Kneffel
Wer kräftige Farben und schöne Formen liebt, sollte diese Ausstellung nicht verpassen. Das Museum Küppersmühle in Duisburg stellt ab morgen Werke des ZERO-Künstlers Heinz Mack aus, die ganz überwiegend bisher noch nicht in Museen gezeigt wurden. Den Schwerpunkt bilden Macks großformatige, farbintensive Gemälde. Besonders beeindruckend ist der von ihm eigens für diese Schau gestaltete Farbraum, „Ein Raum für Apollo“.
Heute Vormittag wurde die Ausstellung von Museumsdirektor Walter Smerling und der Kuratorin Eva Müller-Remmert zusammen mit dem Künstler der Presse vorgestellt, und ich hatte das besondere Vergnügen, einen 84Jährigen kennen zu lernen, dessen Energie und Schaffensdrang ungebrochen zu sein scheint und der engagiert Positionen vertritt, die ganz explizit nicht im Mainstream der Kunstszene mitschwimmen sollen. Schönheit ist für ihn immer noch ein wichtiges Ideal, auch wenn dieser Begriff in den aktuellen Diskursen über Kunst keinen Platz mehr besitzt.
Neben 17 in ihrer Farbigkeit leuchtenden Gemälden präsentiert das Museum Macks Skulturengruppe „Die große Familie“ von 1997, neuere kinetische Objekte, Schlüsselwerke aus der ZERO-Zeit, utopische Entwürfe und Modelle für Innen- und Außenräume sowie das 2013 restaurierte „Große Licht-Prisma“ von 1983. Ein hochinteressanter Überblick über das Schaffen eines bemerkenswerten Künstlers.
(Gelegentlich veröffentlicht WordPress unter meinen Beiträgen Werbung, manchmal ziemlich seltsame. Ich habe darauf keinen Einfluss.)
Am kommenden Wochenende wird die Ruhrtriennale 2015-2017 mit dem Titel „Seid Umschlungen“ eröffnet. In der Auftaktpressekonferenz hat der neue Intendant Johan Simon ein ungemein vielfältiges Programm vorgestellt, das sich deutlich von dem seiner beiden Vorgänger unterscheiden wird. Es zielt nicht zuletzt auf Menschen im Ruhrgebiet, die sonst keine Kulturfestivals besuchen, will verstärkt junge Menschen erreichen und geht zurück zu den Anfängen der Ruhrtriennale – in den Staub und den Dreck einer Zechenhalle, die zum ersten Mal bespielt werden wird. In der ebenso großen wie zugigen Kohlenmischhalle der Dinslakener Zeche Lohberg wird Simons zur Eröffnung sein Musiktheaterprojekt „Accattone“ präsentieren.
So bunt das Programm werden wird, so schwarz-weiss sind meine Portraits von Johan Simons ausgefallen, die während der Auftaktpressekonferenz entstanden sind.