Frech, bunt, fröhlich – Moving Borders bei der internationalen tanzmesse nrw 2014

Moving Borders © Michael Kneffel

Moving Borders © Michael Kneffel

Darf Tanz dem Publikum Spaß machen? Die vier Tänzer von Moving Borders aus Mexiko sind offenkundig dieser Meinung. Mit dem Stück „Nosotros“ von Jaciel Neri brachten sie am Freitagabend das Tanzmesse-Publikum mehr als einmal zum Lachen und bekamen am Ende für ihren Auftritt tosenden Beifall. Mal tobten sie als Machos einer Streetgang, mal im Kung-Fu-Stil und dann wieder als Freistilringer im mexikanischen Lucha-Libre-Outfit über die Bühne. Manchmal auch darüber hinaus.

Moving Borders © Michael Kneffel

Moving Borders © Michael Kneffel

Im letzten Teil des Stücks bewiesen sie dann vorsichtshalber, dass sie es auch ruhig und gefühlvoll können. Wär gar nicht nötig gewesen. Denn da gehörten sie längst zu den Publikumslieblingen der diesjährigen Tanzmesse.

Moving Borders © Michael Kneffel

Moving Borders © Michael Kneffel

Mehr Fotos gibt es auf meiner Homepage.

Gelegentlich veröffentlicht WordPress unter meinen Artikeln Werbung. Ich distanziere mich von den meist schwachsinnigen Inhalten ausdrücklich.

Werbung

Internationale Tanzmesse NRW in Düsseldorf – Das Publikum wird zum Auftakt auf die Probe gestellt

Am letzten Mittwoch hat die 10. internationale tanzmesse nrw in Düsseldorf ihre Pforten geöffnet. Seit ihrem legendären Beginn vor zwanzig Jahren auf dem Gelände und in den Gebäuden der damals noch nicht renovierten Zeche Zollverein in Essen hat sich diese Veranstaltung zu einem Pflichttermin für die internationale Tanzszene entwickelt, als Branchentreff und als Schaufenster für Produktionen, die neue Aufführungsorte suchen. Das dichte Programm und die gewaltige stilistische Bandbreite der aufgeführten Produktionen verlangt schon immer viel Disziplin, Ausdauer und Offenheit von Besuchern und Zuschauern. In diesem Jahr scheinen einige Choreographen und Kompagnien ihr Publikum zusätzlich auf die Probe stellen zu wollen.

Ballet Preljocaj © Michael Kneffel

Ballet Preljocaj © Michael Kneffel

Eröffnet wurde die Tannzmesse durch das französische Ballet Preljocaj mit dem Zyklus „Empty Moves (parts I, II, & III)„. 100 Minuten lang bewegen sich vier Tänzerinnen und Tänzer nahezu ohne Pause und mit enormer Synchronität zur Originalaufnahme einer „Lesung“ von Jon Cage  durch alle möglichen Facetten des Tanzes. Während ich tief beeindruckt bin von ihrer physischen und kognitiven Leistung, frage ich mich mit zunehmender Dauer, ob ich als Zuschauer Teil einer Versuchsanordnung bin. Im Soundtrack zum Stück spricht John Cage mit großer Monotie sinnlose Silben und künstliche „Wörter“ ins Mikrofon. Nach und nach machen sich die Zuhörer bemerkbar, lachen, protestieren und übernehmen schließlich die Regie und die akustische Hohheit über die „Lesung“. Ist es das, was das Ballet Preljocaj beabsichtigt? Einen Aufstand der Zuschauer? Im Düsseldorfer Capitol Theater bleibt es ruhig. Einige wenige verlassen vorzeitig den Saal. Die Mehrheit spendet kräftig Beifall. Nur in den Gesprächen danach ist nicht selten von „Provokation“ und „Zumutung“ die Rede.

Ballet National de Marseille © Michael Kneffel

Ballet National de Marseille © Michael Kneffel

Im folgenden Stück „Élégie“ von Olivier Dubois stellt das Ballet National de Marseille das Publikum auf eine andere Probe. In einem schwarzen Bühnenkasten, hinter künstlichen Neblschwaden bewegen sich die Akteure überwiegend unter Lichtquellen, die nicht mehr Sicht erlauben als eine brennende Kerze. Dass bis auf eine Person alle anderen in schwarzen Ganzkörperkostümen agieren, erhöht die Sichtbarkeit auch nicht gerade. Dazu kommt eine phasenweise ohrenbetäubende Musik. Tanz an der untersten Grenze der Wahrnehmbarkeit.

Ich bin gespannt, was die nächsten Tage noch bringen werden.

Gelegentlich veröffentlicht WordPress unter meinen Artikel Werbung. Ich distanziere mich von den Inhalten ausdrücklich.

Verschwommene Erinnerungen ans Finistère

Ein zufälliges Gespräch gestern über die Bretagne, der Beginn der Messe BOOT in Düsseldorf heute – aus der Erinnerung tauchen verschwommene Bilder auf. Es wird Zeit, mal wieder ans Ende der Welt zu fahren.

Segelschiffe im Hafen von Douarnenez © Michael Kneffel

Segelschiffe im Hafen von Douarnenez © Michael Kneffel

Frauen in bretonischer Tracht auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Frauen in bretonischer Tracht auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Haus am Hafen in Audierne © Michael Kneffel

Haus am Hafen in Audierne © Michael Kneffel

Tänzerinnen und Tänzer auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Tänzerinnen und Tänzer auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

altes Segelboot in Douarnenez © Michael Kneffel

altes Segelboot in Douarnenez © Michael Kneffel